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Freiburger - Stamm

 

  von Arx Wappen Freiburg um 1450

 

Die Familie von Arx in der Geschichte der Stadt Freiburg:

Die Stadt Freiburg wurde, nach den neuesten Studien des freiburgischen  Historikers Pierre de Zürich, im Jahre 1157 von Berchtold IV. von Zähringen gegründet und stand bis zum Tode Berchtolds V. (18. Februar 1218) unter der Herrschaft der Zähringer; seine direkten Erbinnen waren seine beiden Schwestern Agnes von Urach und Anna von Kiburg. Bei der Teilung der Allodien gelangte diese Stadt unter die Herrschaft der Kiburger. Ein halbes Jahrhundert später zwang jedoch ihre Vermögenslage sie, einen Teil ihrer Güter zu veräußern. Rudolf von Habsburg beeilte sich, sie zu diesem Verkaufe zu ermächtigen; am 27. November 1277 wurde Freiburg alsdann um 3040 Mark Silber von Rudolfs Söhnen, Albrecht, Hartmann und Rudolf, erworben. Während einer Periode von 175 Jahren (1277 – 1452) stand nun die Stadt unter österreichischer Herrschaft.
In dieser Zeit der österreichischen Herrschaft fällt die Übersiedlung des Hensillinus von Arx nach Freiburg; er erwarb in Jahre 1422 das dortige Bürgerrecht. Sein ursprünglicher Heimatort war (nach dem Historischen - Biographischen Lexikon der Schweiz) Olten. An seinem neuen Domizil wohnte er „in der Au“; es ist dies der untere Stadtteil.
Die einzelnen in Freiburg aufgetretenen Namensträger können infolge Mangel an Dokumenten nicht in einen lückenlosen Zusammenhang gebracht werden; es ist dies auch nicht von Wichtigkeit, da dieser Stamm schon nach sehr kurzer Zeit erlosch. Mit ziemlicher Sicherheit darf angenommen werden, dass sämtliche in Freiburg eingebürgerten Träger des Namens von Arx der gleichen Familie angehörten.
Die Familien in Freiburg (von Arx) werden nach der „Chronique fribourgecise“ von Heliodore Raemy de Bertigny (S. 220 ff.) als Wohltäter des alten Spitals, bei der Kirche Notre – Dame gelegen, bezeichnet. Auch auf einer Tafel, die in diesem Spital angebracht war und in der Spitalchronik werden als solche die im 16. Jahrhundert lebenden Familien von Arx („d`Arx“, im lateinischen Textteil „de Arx“) erwähnt. – Ebenfalls Alfred Raemy bezeichnet in seinem „Livre d`or du Canton de Fribourg“ (S. 7) diese Patrizierfamilie als Wohltäter des ehemaligen Spitals am Place des Ormeaux in Freiburg.
im Jahre 1466 wurde dieser Familie erstmals ein öffentliches Amt zuerkannt. Inzwischen hatte Freiburg geschichtlich viele Änderungen erfahren: es erfolgte der Bruch mit Österreich, nach welchem es unter die Herrschaft Savoyens zu stehen kam. Denn am 10. Juni 1452 leistete Freiburg dem Herzog Ludwig von Savoye – ohne das Wissen Berns – den Treueid. Die Berner waren darüber aufgebracht, dass Freiburg unter savoyische Hoheit kam; in der Tat hatten sich Savoyen und Bern 1450 versprochen, weder das ganze, noch einen Teil des Freiburger Gebiets zu annektieren, auch nicht, wenn dies von den Freiburgern selbst begehrt würde. – Auf Anregungs Berns beteiligten sich Freiburg in der Folge, nach der Erneuerung des Burgrechts, an den Zügen gegen Österreich (1460, 1468), das auf seine Ansprüche auf Freiburg erst nach dem ewigen Frieden von 1474 verzichtete.
Der Bund mit Bern, sowie die Einmischung Berns und Freiburgs in die Familienzwistigkeiten des Hauses Savoyen rissen Freiburg mit hinein in den Kampf gegen Karl den Kühnen. An diesen sog. Burgunderkiegen (1475/76) nahm Freiburg lebhaften Anteil (Schlacht bei Grandson, Murten und Nancy); Karl der Kühne unterlag gegen die Schweizer.
Raemy de Bertigny (a.a.O., S. 127) erwähnte in seiner Schilderung über die Burgunderkriege die Familie “von Args” als Teilnehmer an der Schlacht bei Murten (22. Juni 1476).
Nach einem Friedenskongress in Freiburg (25. Juni bis 12. August 1476) wurde am 20. August 1477 die Allianz zwischen dem Herzogtum, Bern und Freiburg erneuert, und am 10. September wurde Freiburg von der savoyischen Oberhoheit losgesprochen; am 31. Januar 1478 erhielt sie die Reichsunmittelbarkeit. Im Jahre 1481 wurde Freiburg, gleichzeitig mit Solothurn, in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Die Aufnahme geschah nicht ohne Schwierigkeiten; die Städte erhielten nicht die vollen Rechte der acht alten Orte, und als 1501 Basel mit vollen Rechten in die Eidgenossenschaft aufgenommen wurde, protestierten Freiburg und Solothurn. Erst 1502 erhielten Freiburg und Solothurn und Schaffhausen sämtliche Rechte der neun alten Orte.
Nach dem Schwabenkrieg von 1499 folgten die Mailänderzüge, an denen auch Freiburg teilnahm (1510 – 1516)
Die Lebenszeit des letzten Vertreters unseres Geschlechts fällt in die Zeit der Eroberung der Waadt und den Bund Savoyen und mit Spanien (1519 – 1588).

Kulturelle Entwicklung Freiburgs (Staat): Die verfassungsmäßige Organisation entwickelte sich im 14. und 15. Jahrhundert. Die „Handfeste“ von 1249, die ihnen die Wahl des Schultheißen, des Pfarrers, des aus 24 Mitgliedern bestehenden Rats und einiger wichtiger Beamter. 1337 erscheint zum ersten Mal ein „Rat der Zweihundert“. die für die Entwicklungsgeschichte der Stadt wichtige Verordnung von 1347 erwähnt den „Rar der Sechzig“, Vertrauensleute, die zusammen mit den Vennern die Kandidaten für die öffentlichen Ämter bezeichneten; ein Vierteljahrhundert später sind die Sechzig eine feste Organisation geworden.


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Nr. 1:

Hensillinus De Arx von Olten, Bäcker, wurde 1422 Bürger von Freiburg und wohnte in der Au.


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Nr. 2:

Sein Sohn Benoit erwarb am 17.9.1467 das Bürgerrecht und bekleidete verschiedene öffentliche Ämter, war 1466 – 68 und 1470 – 78 Mitglied der Rates der Zweihundert,  1487 – 94 des Rates der Sechzig, Pannerherr in der Au, 1494 – 1502 Ratsherr, dann neuerdings Mitglied des Rats der Sechzig und 1504 – 05 Pannerherr in der Au und 1505 – 16 Ratsherr, gestorben 1516.


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Nr. 3:

Ulinus, am 21.12.1467 als Bürger aufgenommen, seit 1487 Mitglied des Rats der Zweihundert, gestorben 1502


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Nr. 4:

Sein Sohn Niklaus, am 11.10.1516 eingebürgert, war Mitglied der Zweihundert 1519 – 21.


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Nr. 5:

Hans, 1544 – 62 der Zweihundert; mit ihm starb die Familie in Freiburg aus.


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Der vorliegende Stamm bekleidete folgende Ämter:

a) Rat der Sechzig:
Nr.  2:  1487 – 1494,  1502 – 1504 (?);

b) Rat der Zweihundert:
Nr. 2:  1466 – 1468,  1470 – 1478 ,  1494 – 1502,  1505 – 1516 (?);
Nr. 3:  1487 -     ?  ;
Nr. 4:  1519 – 1521;
Nr. 5:  1544 – 1562;

c) Pannerherr in der Au:
Nr. 2:  1489 – 1492,  1504 – 1505.

Das Wappen dieser Familie weicht von den übrigen Wappen der von Arx vollständig ab. Die Grundlage zur Annahme gab das älteste von Arx - Wappen; der Dreiberg und die Pflugschar – die letztere gleicht zwar eher einer Lanzenspitze – verraten die bäuerliche Abstammung. Im übrigen (Einfügung des Worts „ARX“) gilt das Schildbild als unheraldisch.

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